Ligurien 2017

Tag 5: Wetterglück in Italien

Beim Frühstück lerne ich Angelika aus der Nähe von Bergisch Gladbach kennen, die zusammen mit ihrem Mann ebenfalls in dieser Luxusherberge weilt. Eine sympathische Frau,  die mir ganz offen erzählt, dass Sie mich gestern beim Abendessen schon beobachtet hat und sich Gedanken darüber macht, wie das Alleinreisen für mich ist. Wir haben ein interessantes Gespräch, in dessen Verlauf ich einiges von ihr erfahre und bevor wir uns verabschieden, tauschen wir Telefonnummern aus. Vielleicht sehen wir uns zuhause mal wieder.

Der letzte Blick vom Balkon bestätigt die bescheidenen Wetterprognosen und empfiehlt baldige Abfahrt.

Aber in der nächsten Stunde hängen dicke und dunkle Wolken zwar bedrohlich über den Bergen zu beiden Seiten der Straße, direkt über mir jedoch bleibt es hell und trocken. Etwas später wird es sogar wieder sonnig und als ich Südtirol schon hinter mir gelassen habe, richtig heiss.

Schön ist die Strecke fast die ganze Zeit, aber hinter Trento und besonders vor Volargno wird es teilweise so spektakulär, dass mir unter dem Helm der Mund offen steht. Enge und kurvige Straßen, auf denen ich nicht alleine unterwegs bin, erlauben leider wieder keine Fotostopps. Üppige Vegetation vor steilen Felswänden, immer häufiger auch Zypressen, und immer noch Weinbau und Apfelbäume, wohin man schaut.

Gegen 14 Uhr – nur wenige Kilometer vom südlich Teil des Gardasees entfernt – mache ich meine große Pause in einem Café am Rand der Landstraße.

Den Weg zum Camp inmitten von Feldern finde ich nur mithilfe zweier freundlicher italienischer Bauern, die eigens von ihrem Traktor und ihrem Mähdrescher absteigen und erst mal Kollegen antelefonieren müssen, die den Platz Corte Oppietti kennen und mir den Weg weisen.

Ein Bett im Kornfeld….


… das ist immer frei, und es ist Sommer…

Haupteingang:

Lieferanteneingang:

 

Heute Nacht soll das Wetter hier umschlagen und ich wappne mich gedanklich schon mal für Zeltabbau und Weiterfahrt im Regen.
Aber das ist erst morgen und vorerst  genieße ich die köstlichen kleinen Happen, die der Herr des Hauses mir völlig zu recht empfiehlt und schreibe weiter Reisetagebuch. Morgen bin ich schon in Ligurien, wo ich einige Tage bleiben und auch wandern will. Gute Nacht, Ihr Lieben.

Nachtrag: 23 Uhr, ich liege in meinem Zelt und außer dem Wind, der durch Bäume und Maisfelder streicht, und ein paar Fröschen ist nichts zu hören – schöön! seufzt das Stadtkind.