Sizilien ist so nah, dass es mich schon sehr reizt, wenigstens einen kurzen Blick auf die Insel zu werfen. Außerdem hat Freund Ralf kurz vor meiner Abfahrt noch von der Schönheit Taorminas berichtet, von wo er gerade zurückgekehrt war.
Ich gucke in den Kalender… ja, passt locker noch!
Tropea kann ich heute auf der Landstrasse in südlicher Richtung nicht verlassen, die Straße ist am Ortsausgang, vermutlich wieder wegen eines Erdrutsches, gesperrt. Ich muss ca. 30 km zurückfahren, bis nach Pizzo, und dort auf die A2, um zu meinem Ziel, Villa San Giovanni zu gelangen,
Jetzt erst verstehe ich den Zettel, den Aldo mir an der Rezeption hinterlassen hat, als ich heute Morgen ausgecheckt habe.
Macht aber nichts: die A2 führt vor Rosarno durch ein wunderschönes grünes Tal.
Von Villa San Giovanni aus fahren ungefähr im Halbstundentakt Fähren über die an dieser Stelle nur 3 Kilometer breite Strasse von Messina. Das Ganze ist so kompliziert wie U-Bahn fahren: am Ticketschalter eine Fahrkarte (14,-€ für das Motorrad und mich) kaufen und auf die Fähre rollen.
Egal wieviel Andrang herrscht, mit dem Motorrad kann man an den in mehreren Spuren wartenden Autos vorbeifahren und wird vom Fährpersonal freundlich herein gewunken.
Ca eine halbe Stunde später ist man schon auf Sizilien.
Das 35,- Euro günstige Zimmer in der Nähe von Taormina überrascht mich mit einem Balkon, für den allein ich den Preis gerne gezahlt hätte. Auch wenn ich dort noch mein Zelt hätte aufstellen müssen. Hingepasst hätte es.

In meiner ersten Nacht hier beginnt der Ätna an 2 neuen Kratern auszubrechen. Meine Wirtin fragt mich morgens ganz aufgeregt, ob ich die Eruptionen gespürt habe. Nein, ich habe geschlafen wie ein Baby.
Dass dies erst der Beginn von ganz bemerkenswerten neuen Aktivitäten des Vulkans ist, wissen wir da noch nicht.
Ich möchte mir heute Taormina ansehen und fahre ungefähr 4 km durch ziemlich nervenden Verkehr bis hinauf in den Ort.
Taormina ist voller Touristen und ich weiß im ersten Moment nicht so recht, ob allein dieser Ort dafür entschädigt. In jedem Fall ALLE Mühen wert ist der Besuch des „Teatro Greco“!
Hier sitze ich eine gefühlte Ewigkeit und gehe später noch sämtliche Ecken und Wege ab und bestaune jeden Stein.
Ein kurzer Film in einer der Seitenkammern simuliert die Rekonstruktion der Arena und macht auf beeindruckende Weise erfahrbar, wie es hier einmal ausgesehen hat.
Solche Bühnen wurden normalerweise bewusst nicht nach Süden ausgerichtet, um dem Publikum die Blendung durch die Sonne zu ersparen. Hier wurde wegen des atemberaubenden Panoramas eine Ausnahme gemacht.
Ich kann mir gerade nur schwer vorstellen, dass ein Kind, das all das hier sieht, nicht den dringenden Wunsch entwickelt, Architekt zu werden. Oder wenigstens Gladiator.
Als ich zum Motorrad zurück komme, liegt roter Lavastaub darauf und mir geht ein Licht auf: die ganze Zeit schon hatte ich das Gefühl, dass Dreck in der Luft liegt und der Wind mir ständig Sandkörner ins Auge bläst. „Feinstaub“ habe ich wegen der vielen Touristenbusse grimmig gedacht.
So sieht die Sache natürlich anders aus und jetzt finde ich den Sand im Auge ganz chic.
Am Abend kehre ich müde und glücklich in meine Unterkunft zurück. Als ich gerade beim Zähneputzen bin, ruft die Wirtin irgendetwas sehr aufgeregt durch die Tür: der Ätna spuckt wieder, und zwar ganz gewaltig. Man kann ihn (hier: „sie“) laut brodeln und rumoren hören. Es ist längst dunkel geworden und vom Balkon aus werde ich Zeuge des beeindruckenden Spektakels:
Diese Bilder hat der hiesige Vulkanologe Boris Behncke, ein Frankfurter, der u.a. in Köln studiert hat, aufgenommen.
Glaubt mir: die Bilder, die mein iPhone in der Lage war, von diesem Abend anzufertigen, WOLLT IHR NICHT SEHEN.
Auch wenn es irgendwann kalt wird; ich kann noch lange nicht ins Bett gehen, zu faszinierend ist das Schauspiel.
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